Ärztinnen sind in Spitälern nachweislich benachteiligt – das zweite Milieuportrait der NZZ zeigt hautnah, wie Frauen im Arztberuf härter kämpfen müssen. Wir beziehen mit einem Statement von Mario Imhof, Geschäftsleitungsmitglied, Stellung dazu.
Die «NZZ am Sonntag» hat mit über einem Dutzend Ärztinnen gesprochen. Das System in der Spitzenmedizin ist extrem kompetitiv, streng hierarchisch und familienfeindlich.
Die NZZaS schreibt über den Kampf sexistischer Machos, welches bereits in der Ausbildung ein Problem darstellt. Die von der Genderforschung beschriebene «gläserne Decke» verhindert zudem, dass Ärztinnen nach oben kommen, egal was sie tun. Sie merken, dass es Seilschaften gibt, an denen sie nicht partizipieren. Auch die Ärztestatistik der FMH 2018 bestätigt weiterhin wenig Frauen in Kaderpositionen.
Bis Ende 30 sind Ärztinnen im Spital in der Überzahl. Dann beginnt der Exodus. Ärztinnen wechseln in eine Praxis oder in ein Privat- oder Regionalspital, wo der Konkurrenzdruck kleiner ist. Zusätzlich sind die Frauen im Ärzteberuf dem Druck durch die schwierige Vereinbarkeit von Beruf und Familie viel stärker ausgesetzt. Wir setzen uns dafür ein, dass die gläserne Decke für Frauen in unserem Beruf auch in den Spitälern endlich zersplittert.